Leo Elend wurde am 29.04.1896 geboren. Ab 1929 war er Religionslehrer und Prediger in der Israelitischen Religionsgemeinde im sächsischen Zittau. Bereits wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Leo Elend das erste Mal verhaftet. Die Länge seiner Verhaftung sind unbekannt. Die SA protokollierte damals:
„Das bei dem jüdischen Rabbiner beschlagnahmte Schriftmaterial richtet sich gegen die hinter der Regierung stehenden Parteien, so dass sich seine Inschutzhaftnahme erforderlich machte. In seiner Wohnung wurde überdies ein Schächtmesser für Geflügel beschlagnahmt, da das Schächten in Sachsen gesetzlich verboten ist.“
Ab 1938 war er dann Lehrer und Leiter jüdischer Sonderklassen in Chemnitz. Die Lehrerfamilie wohnte zunächst im Israelitischen Gemeindeamt, Hohe Straße 9. Während des Novemberpogroms 1938 wurde auch Leo Elend in Schutzhaft genommen und anschließend in das KZ Buchenwald verschleppt.
Als ehemaliger Weltkriegsteilnehmer durfte er 1938 wieder nach Chemnitz zurückkehren, doch die Schulbehörde strich der Gemeinde sämtliche finanziellen Mittel für die Sonderklassen. Leo Elend verlor zudem sein Privatvermögen und war fortan beschäftigungslos. Getrieben von seiner aussichtslosen Lage begann er am Abend des 07. März 1939 Selbstmord. Der Rabbiner Fuchs begleitete ihn noch auf seiner letzten Reise, ehe er nach Argentinien immigrierte. Seine Frau Bertha verließ Deutschland. Das Schicksal seiner Tochter ist bis heute ungewiss.