Seit einigen Tagen laufen die am 06.09.22, entgegen der Expert*innenmeinungen zahlreicher Historiker*innen, durch die Stadt Frankenberg beschlossenen Abbrucharbeiten an der Kommandantenvilla des KZ Sachsenburg. Die Bilder zeigen den Stand der Arbeiten am 12.10.22. Das KZ wurde schon im Mai 1933 an der Zschopau nahe Frankenberg aufgebaut und war damit ein sehr frühes Konzentrationslager und im Betrieb durch die späteren SS-Wachmannschaften gleichzeitig ein Bindeglied zum späteren KZ-System.
Trotz langjährigem Engagement diverser zivilgesellschaftlicher Akteur*innen erinnern vor Ort dauerhaft zugänglich lediglich einige Informationstafeln auf dem Gelände an das ehemalige KZ. Anstatt Fördermöglichkeiten zu nutzen und Forderungen der Einrichtung einer umfassenderen Gedenkstätte nachzukommen, überließ die Stadt Frankenberg die erhaltenen Gebäude dem Verfall und schafft nun mit einem zügigen Abriss eines bis vor kurzem erhaltenen Täterortes in Form der Kommandantenvilla irreversibel Fakten. Neben der im Abriss des Gebäudes klar zu sehenden Haltung der Stadt Frankenberg findet sich auf dem Fabrikgelände ein Indiz für die Einstellungen von privaten Nutzer*innen des Geländes – ein abgestellter PKW in dessen Heckscheibe die Wehrmachtsparole „Klagt nicht, kämpft“ prangt.