Chemnitz Nazifrei

Für eine gerechte Zukunft!

Verfolgung von Widerstandskämpfern am Beispiel von Fritz Matschke

Fritz Matschke wurde am 16.12.1899 geboren und ging in der Chemnitzer Andreschule zur Schule. Im Zuge des ersten Weltkrieges begann sich Fritz Matschke zunehmend für Politik zu interessieren und fand schließlich zur Arbeiter*innen-Bewegung. Im Jahr 1919 trat er in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und engagierte sich vor allem im Bereich der Arbeiter*innen-Kämpfe. Zudem unterstütze er die Rote Hilfe Deutschlands. Seine anfangs noch glücklichen Jahre verbrachte er mit seiner Frau Rosa Worschech und seinen Kindern Gerda und Elfriede auf dem Kaßberg.

Sein politisches Engagement in dieser Stadt mündete mit der Wahl in die Stadtverordnetenversammlung Ende 1932. Diese Wahl sollte jedoch auch sein Schicksal besiegeln. Fritz Matschke wurde im Juni 1933 aufgrund seiner politischen Aktivitäten verhaftet, vorerst auf dem Polizeigefängnis Chemnitz festgehalten und anschließend in das KZ Sachsenburg verschleppt.

Nach seiner Freilassung im Mai 1934 arbeitete er zunächst wieder in einer Gießerei in Borna. Die Gräueltaten der Nazis vor Augen, sicherlich auch genährt durch seine eigenen Erfahrungen im KZ Sachsenburg, ließen in fortan eine illegale Widerstandsgruppe führen. Diese verteilte vor allem Flugblätter oder sabotierte die Rüstungsproduktion. Als Skatfreunde getarnt, trafen sich die Mitglieder regelmäßig und besprachen ihre Aktionen.

Am 2. März 1945 wurde Matschke erneut verhaftet und ins KZ Flossenbürg verschleppt. Getrieben von der SS überlebte er sogar den Todesmarsch nach Dachau im April 1945, verstarb anschließend aber im Mai 1945 kurz vor Kriegsende an einer Typhus-Erkrankung und an den Strapazen seiner Gefangenschaft.

Eine Gedenktafel am linken Torbogen des einstigen Mietshauses Reichsstraße 69 erinnerte bis in die 1990er-Jahre an Fritz Matschke. Ein Stolperstein auf der Reichsstraße 69 erinnert seit 2020 ebenfalls an ihn. Außerdem ist er Teil einer Gedenktafel im Rathaus.

An ihn wollen wir heute als Beispiel für den antifaschistischen Widerstandskampf erinnern. Weitere bedeutungsvolle Personen für den Chemnitzer Widerstand im Nationalsozialismus waren Ernst Enge, Rudolf Harlaß und Friedrich Viertel. Alle drei gehörten zum Umfeld von Fritz Matschke.