Gegen 19 Uhr begannen am 9. November 1938 die Novemberpogrome auch in Chemnitz. Ein Augenzeuge berichtete später, dass gegen 19 Uhr am 9. November 1938 eine große Menschenmenge vor der Synagoge stand. Die Menge auf der Straße davor grölte, als die ersten Flammen aus der Synagoge schlugen. Der Feuerschein erhellte den gesamten Kaßberg. Bis zum Morgen brannte das Gebäude, niemand kam um die Flammen zu löschen. Am 10.11.1938 waren nur noch die Grundmauern übrig, welche anschließend am selben Tag noch gesprengt wurden.
Der damalige Rabbiner Hugo Chanoch Fuchs wurde, gemeinsam mit anderen Menschen, mit einem Lastwagen zum Stephansplatz gefahren und gezwungen dem Abbrennen seiner Synagoge zuzuschauen. Der Rabbiner wurde dabei von SA-Leuten schwer misshandelt und anschließend in das Polizeigefängnis auf dem Kaßberg gebracht. Wegen seines kritischen Zustandes wurde er zuerst nicht in das KZ Buchenwald verschleppt, fand sich jedoch einige Zeit später dennoch in Buchenwald wieder. Seine Finger wurden in dieser Zeit derart verstümmelt, dass er nie wieder Klavier spielen konnte.
Wie durch ein Wunder kam er 1939 aus dem KZ Buchenwald frei und stellte einen Ausreiseantrag. Teodoro Fuchs, der Sohn von Dr. Hugo Fuchs, flüchtete bereits im März 1938 mit seiner Frau nach Argentinien und ermöglichte seinem Vater anschließend 1939 die Flucht nach Argentinien. Dr. Hugo Fuchs starb nach längerer Krankheit am 6. Oktober 1949 in einem Altersheim in der Nähe von Buenos Aires verstarb.
Sein Sohn Theodor (Teodoro Fuchs), der bereits seit März 1938 mit seiner Frau Liselotte in Argentinien lebte und ihm die Ausreise ermöglicht hatte, war als Dirigent und Musikpädagoge bekannt. Sein zweiter Sohn, Nathan Walter (gestorben 1998), lebte von 1934 bis 1958 in Palästina/Israel. Er wurde 1940 Soldat in der British Army und kehrte 1958 nach Deutschland (Westberlin) zurück.
An den ehemaligen Rabbiner erinnert heute ein Stolperstein auf der Agricolastrasse 15 in Chemnitz, seinem damaligen Wohnort, und eine Straße im Ortsteil Kapellenberg.