Bisher unbeachtet von einer Öffentlichkeit hat sich in den letzten Monaten in Chemnitz- Ebersdorf etwas entwickelt, was uns wahrscheinlich noch länger beschäftigen wird. Auf der Frankenberger Straße 227, einem vierstöckigen baufälligen Altbau, befindet sich das dritte Neonazi-Zentrum in Chemnitz. Neben der Markersdorfer Str. 40, ein Haus welches unter anderem in der Vergangenheit von den „Nationalen Sozialisten Chemnitz“ und heute von den „Jungen Nationalisten“ genutzt wird, und der Brauhausstraße 6 als „Bürgerbüro“ der extrem rechten Bürgerbewegung „Pro Chemnitz“ entsteht hiermit ein weiterer Rückzugsraum.
In der Frankenberger Str. 227 kommt ein weites Spektrum der rechten Szene zusammen. Neben Rockern, welche den „Hells Angels“ nahestehen und wahrscheinlich die Besitzer der Immobilie sind, treffen sich in dieser Immobilie junge Neonazis sowie in Chemnitz altbekannte Personen der extrem Rechten. Hier kommt zusammen, was nicht so richtig zusammenpasst. Neben der „Biker Bar Germania“ hat hier der Verein „Sport und Bildung e.V.“ seinen Platz. Ein Verein welcher die Organisator*innen des rechten Kampfsport-Events „TIWAZ“ mit denen von rechten Zeitzeugenvorträgen und Rechtsrockkonzerten zusammenbringt. Damit deckt dieser Verein die aktuellen Neonazi-Trends ab und bietet einen Rückzugsraum für die klandestine Organisation von Neonazi-Events.
Neben diesem Verein bietet die Immobilie auch Platz für eine weitere GmbH. Die „Chemnitzer Immobilien Gemeinschaft“ hat das Ziel Immobilien zu kaufen und zu verkaufen. Wenn dies noch uninteressant erscheint, sind die Gesellschafter umso spannender. Als Geschäftsführer und Gesellschafter treten Robert Andres und Martin Kohlmann von der rechten Bürgerbewegung „Pro Chemnitz“ in Erscheinung. Auch diese scheinen die Bedeutung des Eigenbesitz von Immobilien für Neonazis erkannt zu haben.
Noch ist unklar was die Rocker Mitte fünfzig, die jungen Neonazis mit straffen Scheitel, die lang organisierten Neonazis aus Kameradschaften oder die rechten Stadträte in dieser Immobilie machen. Jedoch soll dies ab jetzt nicht mehr unbeobachtet bleiben. Wir werden die Entwicklungen in Chemnitz-Ebersdorf im Blick behalten und Neonazis in Chemnitz nicht ungestört agieren lassen!